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Grauer Frühlingsmorgen

Kahl ragen noch die Äste,
schwarz im kalten Wind
oben in lichtgrauer Höhe
fliegt des Frühlings Kind.

Sah einmal am Morgen
im naßklaren Grau Dich fliegen
als Frühlingsvogel,
schön und frei.

Sah in des Winters trübem Morgen
Dich schweben vogelfrei.

So bang ward mir im Herze,
und kommst Du auch zurück?!
Du lachtest halb im Scherze
entschwandest meinem Blick. -

Nun lernt ich selber fliegen
und flog in jüngster Zeit
Vom einen End' zum andern
der großen weiten Welt.

Ich konnte Dich nicht finden,
muss wohl schon lange sein,
daß Du Dich hast verwandelt
in einen hellen Schein.