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Traurigkeit 2017

Grau der Tag
am trüben Fenster.

Monoton der Regenschlag.

Rabenflug über alten Eichen,
Im Kaltwind drunter Schatten schleichen.

Schmerzen
schneiden scharf
im wunden Herze,

wollen still
willkommen sein;
dann erst
Wird Wasser neu zu Wein. -
-
Du warst mir Licht,
Du warst mir Boden,
Anker in Unendlichkeit,
Heimat im Raum; -

Und jetzt?
Jetzt fühle ich dich kaum.

Es ist als wärst du längst verschwunden
in den Wochen, Tagen und den Stunden.
Ich hätt' dich gern gefunden;

im Tal am Brunnen,
am Berg auf dem Gipfel,
am Ende meines Pfades,
im Mondenschein. -

Aber ich besteige die Barke allein; -

rot leuchtet sie,
liegt etwas schief,
dein Platz ist leer,
das macht sie hinten schwer. -

Lautlos lang gezogen,
vom Schwarzen Schwan durch Wogen
zieht sie ihre stille Bahn.


So gleite ich allein darin
bis gegen müden Morgen.


MH 2017-02-23