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Wärme

Nachts im kalten Zimmer
wo leise, sanfter Schlummer
von Schatten gewebt,
sich auf unsre Augen gelegt.

Da lagst Du neben mir,
Da hört ich, fühlt Dich atmen.

Aus Du und Ich erwuchs das Wir,
Wärme wards uns süße Ruh,
dieweil wir so lagen;
Ich und Du.

Wie oft bin ich nun vom Schlafe aufgeschreckt,
wenn meine Hand nach Dir sich ausgestreckt.
Nach Dir, Deiner Hand – sie fand niemand,
nur eine kühle Wand.

Sie fand nicht Wärme, Weichheit nicht.
Da mußt ich weinen bitterlich.

Und still ist's nun so um mich her,
Dein Platz bleibt kalt
Dein Stuhl bleibt leer.
Ich weiß, Du kommst nun nimmermehr.

Ich muss nun harren und frieren,
Ob's Winter ist, ob Sommers Zeit -

Denn; fern tut sich verlieren
in ewig schwarzdunkler Nacht,
was einst mich so unendlich glücklich gemacht.